Mittwoch, Dezember 20, 2006

Im Nachbarhaus


Eines Tages stand die Kellertür des verlassenen Nachbarhauses einfach offen und uns war, als flüstere hinter ihr eine Stimme: "Pssssst! Kommt rein, traut euch. Es wartet ein Geheimnis auf euch!"
Im selben Moment schrillte in unserem Kopf plötzlich eine Alarmglocke und eine blecherne Megafonstimme sagte: "Halt! Stehenbleiben, Polizei! Sie sind kurz davor, Hausfriedensbruch zu begehen, Sie sind kriminell!"
Doch da war es wieder, das Flüstern hinter der Kellertür. Wir ließen uns von ihm verführen und hinforttragen, geradewegs in das modrige Dunkel des gemauerten engen Ganges hinein.
Das Licht der Taschenlampe war kurz vor dem Erlöschen und warf nur einen schwachen gelblichen Schein auf all das Gerümpel über das wir hinwegstiegen. Hat da nicht eben was geraschelt? Da ist schon die Kellertreppe, schnell rauf ins Tageslicht des Treppenhauses.
Überall bröckelt die Farbe vom Jugendstilgeländer und die 70er Jahre Tapete löst sich.
Das Erdgeschoss war bis auf die großen rosafarbenen Kachelöfen komplett leergeräumt. Doch der erste Stock lockte schon und belohnte uns mit einer alten Badewanne mit Füßen. Im zweiten Stock stießen wir schließlich auf Möbel. Es hätte uns nicht sonderlich überrascht, auf dem Sofa einen alten Mann sitzen zu sehen. Man spürte deutlich eine Art Anwesenheit im Raum, doch da waren nur wir. Zwei Türen der Wohnung im dritten Stock waren verschlossen und wollten ihr Geheimnis nicht preisgeben. In der Wohnung links war die Decke eingestürtzt und das Sofa aus dem vierten hing nun in extremer Schräglage scheinbar schwerelos im Zimmer.
Da, die Leiter die aufs Dach führt, lass uns hochsteigen! Oben ein befreiender Blich über unser Viertel. Schornsteinfegergefühle. Alle Beklemmung die eben noch an uns haftete ist fort, einfach zur Dachluke hinausgeflogen. Jetzt aber nachhause. Eine halbe Stunde später sitzen wir in unserer Küche und schauen durch das Fenster auf unser verlassenes Nachbarhaus. Für einen Moment scheint es, als winke uns jemand durch die vergilbte Fensterscheibe des Wintergartens zu...

Sonntag, Dezember 10, 2006

An der Bushaltestelle bis nach Panama gesehen.



Heute morgen an der Bushaltestelle gestanden und in den nun offenen Himmel über dem ehemaligen Strassenbahndepot in Bornheim gestarrt. Plötzlich den Geruch von Salz und Meerluft in der Nase gehabt und sofort an einen Strand am Atlantik in der Nähe von Lissabon gedacht. Gehört wie der Wind die rote Fahne gegen die Metallstange schlägt. Gespürt wie der Sand unter den Füßen immer feuchter wird, weil die Wellen bis an das Strandtuch fließen.
Wahrgenommen, wie der Freund sagt: "Komm, lass uns jetzt raus und bis nach Panama schwimmen." Gelacht. Getaucht und dann kräftig geschwommen, die rote Fahne als Orientierung im Augenwinkel. Ganz schnell auf der Höhe der Surfer gewesen, die Blicke richtig interpretiert. Zurück geschaut und als Erster wieder umgedreht. Mehrere Panikattacken auf dem Weg zurück gehabt und heilfroh gewesen als der Sand wieder greifbar war. Zum Freund gesagt: "Panama ist bestimmt wunderbar."

Freitag, Dezember 01, 2006

Da, wo man Victor Jara liest und unweigerlich an Freundeskreis denkt.




Da, Leipzig, Ortsteil Lindenau, Gemarkung Plagwitz, wie es so schön heißt. 26.11.06, genau 21.24Uhr.

"Oh wie schön ist Panama!"


Ich schließe mich der Reihe "Bilder unserer Heimatstadt" an.
(Wildpark Leipzig, 27.11.2006)

Mittwoch, November 29, 2006

Aufforderung Dazubleiben


Leipzig / Lindenauer Markt, 11 / 2006

Montag, November 13, 2006

Laurenz

Als meine Füße klein waren und die Beine kurz, so kurz dass ich Gullideckel nur mühsam überspringen konnte, wohnte ich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern in einem Haus zwischen zwei Straßen. Das Haus war eigentlich ein halbes und im unteren Teil des halben Hauses, über dem Keller, war noch eine Wohnung - in der roch es nicht so wie Zuhause. Zwischen dem kleinen Hof voller schiefer Platten und der vielbefahrenen Straße war ein blau-braunes Tor, das alle zwei Jahre neu gestrichen wurde. Es ließ sich nur schwer öffnen, denn der silberne Knopf war rutschig und zu weit entfernt für die kurzen Arme der Kinder, die den Hof bewohnten. Die Straße, die nach links abging, hatte, so wie alle Straßen in der Gegend, einen Namen der sich an ihrer geographischen Lage orientierte. Sie hieß Hintergasse, war auch mehr eine Gasse als eine Straße, an dessen Anfang ein blaues Schild mit spielenden Kindern und einem Ball drauf, aufgestellt war. Die Straße, zu der unser Haus noch zählte hieß Hofhausstrasse und als wir uns das erste Mal Gedanken über den Namen machten, kamen wir uns vor wie die schlausten Detektive, weil wir nur Kraft unserer Köpfe und des Wissens um die Höfe dieser Straße, herausbekamen warum sie so hieß. Zwei Straßen weiter wohnte Laurenz. Ein rothaariger Junge den niemand so richtig mochte. Anna und ich hatten eigentlich nicht so richtig etwas gegen Laurenz, wir fanden es toll, dass er uns mit seinem Namen einen Anlass zum Kichern gab. Mittwochs stellten wir vor die Briefkästen unseres Hauses und warteten darauf, dass wir die Straße überqueren könnten. Wenn wir genügend Geduld aufbrachten, hielt irgendwann ein Autofahrer an und ließ uns hinüber. Dann bestiegen wir den Berg, der uns mühevoll zu erklimmen und steil erschien, kamen am Friedhof und der Kirche mit dem grünen Dach vorbei und gingen ins Gemeindehaus zu der Mädchengruppe, bei der wir Lieder sangen zu denen wir Hände und Arme bewegten. Am liebsten sangen wir das „Laurenzia“-Lied denn immer wenn alle anderen „Laurenzia“ sangen und in die Knie gingen, formten wir mit unseren Strichlippen in quietschigen Stimmen „Laurenz“ und dachten an den komischen Jungen mit den roten Haaren, den niemand so richtig mochte, obwohl nach ihm ein Lied benannt war.

Die Mottoparty ist voller Menschen die nicht verkleidet sind. Das ist das unausweichliche Schicksal von Motto- und Verkleidungspartys: die Umsetzung scheitert meist daran, dass die Verkleideten sich lächerlich vorkommen weil nicht alle verkleidet sind und dass die Unverkleideten ein schlechtes Gewissen haben weil sie sich nicht getraut haben oder keine Lust hatten sich zu verkleiden. Ich bin verkleidet, nicht bis zur Unkenntlichkeit und zum Glück hatte ich nicht genug Mut zur Hässlichkeit bei der Verkleidungsaktion im Vorhinein. Manchmal, so denke ich mir, ist es ganz gut hunderte Kilometer weit entfernt zu wohnen, von der Stadt in der man auf jeder Party, an jedem Ort jemanden trifft den man kennt und womöglich nicht wieder sehen will, entweder nach dem Abend oder schon zuvor. Tatsächlich, ich kenne kaum jemanden in den fünf Zimmern dieser WG die voller rauchender, trinkender Menschen sind, die es sich in den etlichen Polstermöbeln bequem gemacht haben. Die Party scheint noch nicht sonderlich fortgeschritten, alle sitzen in kleinen Gruppen zusammen und reden über Themen bei denen die anderen nicht mitreden können. Im Wohnzimmer steht ein Klavier mit heller Holzverkleidung, an dem im Halbstunden-Takt zu der Musik aus den Lautsprechern irgendjemand meist ungekonnt etwas spielt. Der Mann mit dem gestreiften Hemd unter dem T-Shirt scheint das Klavier nicht verlassen zu wollen, er lehnt sich an, er setzt sich auf den Deckel oder auf die Tasten und ab und zu spielt er etwas. Eine Bewohnerin der WG sagt kurz: „Der spielt richtig gut“ und geht weiter. Wir stellen uns dazu und hören hin, auch wenn die schlechte Hip-Hop-Musik im Hintergrund dieses Vorhaben erschwert. Irgendwie ist er nervös oder es sind seine Augen die unsicher wirken, mir gleichzeitig bekannt vorkommen, die dazu führen, dass der Mann am Klavier sonderbar wirkt, gleich auffällt, in seiner eigenen Welt vertieft ist. Er klappt das Klavier zu, lehnt sich an, streckt seine Beine entspannt von sich und dreht sich eine Zigarette aus teurem Ökotabak. Wir machen das, was man auf Partys immer macht. Über die Stadt reden in der man ist, über Musik oder das Studium. „Studierst du Klavier?“, „na, so halb“. Wir stellen uns mit falschen Namen vor, das gehört zu unserem Motto. „Ich heiß Laurenz“, sagt er und bemerkt zum Glück nicht, wie ich Kraft meines Kopfes die Geschichte zusammensetze, die Melodie von „Laurenzia“ in meine Ohren drängt und ich kurz in die Knie gehe.

Sonntag, November 12, 2006

Klar.

Die Anweisung scheint klar. Es ist wieder Zeit fürs Eislaufen. Wieder? Wann war man denn das letzte Mal? Lange scheint es her. Deshalb, gut das man erinnert wird. Gut wäre dies auch für andere Dinge, an die man eigentlich denken sollte. Anweisungen wie die "Rechnung jetzt zahlen", "Weihnachtsgeschenke jetzt kaufen!", "Entschuldigung, jetzt sagen!", danach sehnt man sich doch, in dieser bisweilen zutiefst verwirrenden Welt. Eine klare Anweisung und man wäre schon etliche Schritte weiter. Ab und zu kann man sich dies doch wenigstens mal wünschen.

Samstag, Oktober 28, 2006

Wieder da.

Die Freundschaft wieder beleben, weil sie sich verabschiedet hat.
So wie es passiert, wenn zwei Menschen unterschiedliche Wege gehen. Keiner der beiden wollte es, doch dann sagt vielleicht einer die Verabredung ab und später klappt es an den anderen Abend auch nicht mehr. Die SMSen werden immer weniger, das Interesse am Anderen verschwindet merklich. Besonders die schweigenden Momente, die in jedem Gespräch da sind, werden nicht nicht mehr so locker überredet.
Es folgt die unverabredete Stille, länger als gewollt.
Doch an diesem Dienstagabend ist das alles vergessen. Irgendwie. Die Umarmung herzlich, ihr Lächeln bemüht interessiert. Der Bus bringt uns zum Hessendenkmal. Wir laufen den Cityring entlang, vorbei am Chinesischen Garten, hoch in die Berger.
Im Toffies sind zwei Stühle frei.
Wir reden über Selbstverwirklichung, Formen des Arbeitens, die nahe Zukunft. Unsere nicht vorhandene Nähe ist erstmal kein Thema. Sie dreht die Zigaretten jetzt selber. Geld sparen ist wichtiger als früher. Es fühlt sich alles fast an wie damals, ist aber anders. Die Cocktails lassen einen leichter damit umgehen. Am Ende des zweiten Caipirinha ist die Stimmung gut, Fotos werden gemacht, die Erinnerung verbildlicht.
Der Abend endet, dann doch, mit einem Gespräch über die Ferne, die sich eingeschlichen hat, in der Freundschaft. Man ist erschreckt, über die Fremdwahrnehmung des Anderen und die eigene, eingeschränkte Sicht der Dinge. Verletzungen fühlen sich, meistens nur auf der einen Seite, auch als solche an. Bei der Verabschiedung sind beide erleichtert, nicht nur irgendwie.

Dienstag, Oktober 24, 2006

Aufrichtnicht


Den geliebten Milchkaffee vor sich. Die Sonne scheint von rechts ins Gesicht und auf dem Tisch, die Zeitung. Kultur ist auch einfach definierbar. So wünscht man sich den Morgen, ja, jeden Morgen in Frankfurt. Kurz ist die Überlegung da, ein Zugticket nach Leipzig, nur so, mal spontan vorbei. Doch dann denkt man an die vielen Dinge, die noch so unfertig herumliegen, da, auf dem Weg, auf dem man sich, eigentlich frei, bewegen möchte. Deshalb bleibt man doch in Frankfurt und nimmt sogar die U-Bahn Richtung Uni. Dort immer noch das Schild über den Aufzügen: Seit dem 1.1.93 halten die Aufzüge nur noch in den Stockwerken E, 1, 9, 17, 25 und 33. Enttäuschung und ein leichtes Grinsen macht sich im Gesicht breit. Ein paar Umarmungen, ein paar "Hallo!" und der Salat mit Thunfisch draussen auf den Holztischen mit den Anderen. Dazu zwei, drei verstörende Gespräche mit dem Unipersonal und es drängt der nächste Milchkaffee. Beruhigung. Die U-Bahn kommt.
Susanne Fröhlich über mir: "Susanne Fröhlich bleibt sich treu." Nicht die einzige Lüge an diesem Tag.


Dienstag, Oktober 17, 2006

Die Herman


Die Intellektuelle spricht vom Postfeminismus, die ehemalige Tagesschaumoderatorin Eva Herman stellt in Frage, was durch den Feminismus erreicht werden sollte. Was ist neu an dieser Entwicklung? Es ist zu allererst nicht verwunderlich, dass irgendeine Halbprominente aus dem öffentlich-rechtlichen die Gunst der Stunde nutzt um ein bisschen Geld zu verdienen, hat sie doch mittlerweile zwei Kinder, die sie verpflegen und mit Elitelehrern versorgen muss. Doch verwunderlich ist diese Debatte, die der Generation derer entrissen wird, die sich auszutragen haben, nämlich den Kindern der Feministinnen.

Die über die Medien Fernsehen und Zeitung getragene Empörung um die Kinderlosigkeit der Deutschen war der Anstoß zu der Rückdrängung der Frau in die Rolle der Hausfrau und Mutter. Spannend ist dabei, dass die Entscheidung für Kind oder Karriere für die Frauen der jüngeren Generation gar nicht mehr so gestellt wird. Für uns ist längst klar, dass Familie und Beruf vereinbart werden sollen. Für uns ist klar, dass wir Kinder kriegen möchten. Genau deshalb liegt Herman falsch, sie argumentiert für eine Altersklasse für die die Frage schon längst passé ist (rein biologisch, die Frau hat selbst spät Kinder bekommen). Die von den Feministinnen geführte Debatte ist längst nicht mehr ob frau Kinder bekommen möchte, sondern sie zielt auf die Forderung ab, das Angebot von Kindergärten und Ganztagsschulen zu erweitern, damit die Möglichkeit (!) besteht, beides besser zu vereinbaren. Damit eingeschlossen ist nicht mal der Wunsch dies zu tun, darin impliziert ist das einfache Unverständnis darüber, dass trotz eines Fortschreitens der Frau auch in höhere Etagen der Berufshierarchien, immer noch kein adäquates Angebot zur Kinderversorgung besteht.
Mit welchem Frauenbild werden wir hier konfrontiert? Auf welche Werte bezieht sich Herman? Was Herman fordert ist die Rückbesinnung auf alte Werte, auf Werte die ihre Berechtigung daraus beziehen, dass sie in vergangenen Zeiten Gültigkeit besaßen. Sie übersieht was die Emanzipation erkämpft hat: Das Recht als Frau über sich selbst zu bestimmen, unabhängig von einer Religion, die Abtreibung verteufelt; einem Staat, der ausstirbt, weil es zu wenig Kinder gibt; unabhängig davon was Männer dazu sagen. Und da hilft einem ein Buch wie dieses wohl kaum weiter.

Montag, Oktober 16, 2006

Die Schleife in uns.

Was denken wir uns eigentlich dabei, wenn wir nachts um halb 2 billige B-Filme auf irgendwelchen Spartenkanälen schauen? Was treibt uns an, mit weißen All-Inc-Armbändern an verdreckten Stränden zu hocken und faden Kaffee in uns hinein zu schütten? Was möchten wir, wenn wir 3 Euro Weine aus schlechten Supermärkten trinken, nur damit wir am nächsten Tag 2 Schmerztabletten mit Wasser herunterschlucken, um den Kopfschmerz für einige Zeit zu vergessen?
Woran glauben wir, wenn vor uns das Loch Ground Zero schwarz mahnt und hinter uns zu Recht wütende Demonstranten "Verschwörung" rufen? Worauf warten wir, wenn wir an immer den gleichen Abenden mit immer den selben Freunden über Campingplätze in der Toscana reden? Was vergessen wir, wenn wir mal wieder über die fernsehgeilen Öffentlichkeitsmonster aus den Talkshows lachen? Was fühlen wir in den vollen U-Bahn Abteilen mit dem debilen Geschwätz und den tausend, fremden Augen? Was bereuen wir, wenn wir von abgelaufenem Fleisch und 23 Toten bei einem Zugunglück lesen? Wo verstecken wir uns, wenn kein Ort mehr ungelebt ist?
Wie heißt es so treffend: das sind nur ein paar Fragen von ungefähr 6tausend.

Freitag, Oktober 13, 2006

Chronik als Fernsehverlauf

Es sind solche, seltsamen Tage, in denen Veränderungen so überaus schnell passieren. 11-10-06. Um kurz nach Zehn sehe ich im Internet eine Meldung die ich sofort anklicke: Ein Flugzeug soll in New York in eine Hochhaus geflogen sein. Ich schalte den Fernseher ein.

Die deutsche Fußballnationalmannschaft spielt in der ARD gegen die Slowakei. Beckmann spricht angestrengt emotional, aber nicht über New York. Im ZDF schaut Claus Kleber mich mit dem gleichen schiefen Sitz wie immer an. Er redet über Politiker und ihre Nebeneinkünfte. Keine Spur von New York. Ich drücke die Fernsehtexttaste auf meiner Fernbedienung. Da, gleich die erste Meldung, ich soll die 1,2,0 eintippen: "In New York ist ein Flugzeug in ein Gebäude gekracht".Im nächsten Moment bin ich bei Günther Jauch, Stern TV, RTL. Jauch spricht kurz über die Meldung, wendet sich dann jedoch einem Gesprächspartner zu, der in seiner anderen Sendung auf RTL am vergangenen Samstag eine Millionen Euro gewonnen hat.

Sie reden über den Unterschied 1 Millionen und 37,5 Millionen zu gewinnen.
N-TV will mehr wissen, sie haben sich in das laufende CNN Programm eingeschaltet.

Der CNN Moderator wird simultan übersetzt. Ich sehe ein Kamerabild, aufgenommen aus dem Font eines Lieferwagen. Kleine Regentropfen erkennt man auf der Scheibe des Wagens. Zwei Polizisten stehen verteilt auf der Strasse, außerdem sind da viele Menschen, einige telefonieren. Die Kamera wackelt sehr, ich sehe nicht viel.

Der Nachrichtensprecher von N-TV übernimmt mit sonorer Stimme und einem Dankeschön an den Kollegen Übersetzer wieder das Programm. Wir schalten per Telefon zu einem Korrespondenten nach New York. Im Hintergrund werden sehr wackelige Bilder von einem Gebäude mit rauchenden Stockwerken gezeigt.
Ich schalte nochmal zurück zu Claus Kleber. Der ZDF-Mann spricht über Energiepolitik. Mir reicht es. Ich suche auf der ARD-Seite den Download der Tagesthemen.

Susanne Holst spricht mit Ihrem Kollegen Michael Heussen über dessen Einschätzungen. Der Korrespondent redet noch von einem Hubschrauber oder Flugzeug, das in das Gebäude geflogen sein soll. Das ist alt, eine halbe Stunde alt.

Ich suche CNN International. Auf dem Programmplatz 26 werde ich fündig. Dort steht ein weisshaariger Mann vor großen roten CNN Buchstaben.

Er verspricht sich relativ oft, wirkt sonst jedoch unaufgeregt. Schnell wird klar CNN weiss noch mehr.

Sie wissen schon wer das Flugzeug geflogen hat: Corey Lidle, ein Pitcher der New York Yankees, dem New Yorker Baseball Team. Angeblich hat man seinen Pass bei den Trümmern gefunden. Der Weisshaarige schaltet zu seinem Kollegen, dem Anchorman Miles O`Brien, telefonisch. Das Bild teilt sich in sechs verschiedene Splitscreens.

Oben links ist das Bild des momentane Gesprächspartners eingeblendet. In der Mitte, unten links und oben rechts sind Bilder von Strassenzügen, dem Hochhaus und Menschen in Wiederholungsschleifen zu sehen. Unten rechts ist Corey Lidles Bild. Das Bild eines Profisportlers, eines us-amerikanischen Baseballvereins. Zwischendurch schalten wir wieder zum Weisshaarigen.

Danach erzählen Passanten kaum verständliche Dinge ins Mikrofon. Ein paar Menschen laufen durchs Bild mit dem Handy am Ohr. Einer winkt in die Kamera.
Zurück zum sechsteiligen Fernsehbild, der Anchorman hat noch was zu sagen.


Im kleinen Bild rechts oben kommt es zu einer seltsamen Szene. Ein Soldat mit Maschinenpistole hindert einen Mann mit grünen Sakko am weitergehen. Der Mann versucht es trotzdem, zwei Polizisten kommen hinzu.

Plötzlich ist Michael Bloomberg, der Bürgermeister von New York, voll im Bild.

Er spricht zu den Journalisten. Hinter Bloomberg stehen mehrere Männer, einer ist mit riesigem Helm als Feuerwehrchef identifizierbar.

Der Mann senkt und hebt mehrmals den Kopf während der Bürgermeister redet.

Der Crash des Flugzeuges in das Gebäude in Manhattens Lower Eastside wird als Unglück eingestuft.
Ich schalte zurück zu N-TV. Heiner Bremer sitzt im Gespräch mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Sie reden nicht über New York, das können Sie auch nicht, die Sendung ist aufgezeichnet. Das durchlaufende, rote Band unten im Bild schreibt: "Das Heimatministerium der USA erklärt, es gebe keine Gefahr eines terroristischen Anschlages." Ich schalte den Fernseher aus.

Montag, Oktober 09, 2006

Arbeit und Leben

Zwei Begriffe deren Schnittmenge immer größer wird. Abends um kurz nach acht, wenn wir mit Aktenkoffer und Nadelstreifenhose auf der Rolltreppe die Seite eins der Zeitung von Morgens lesen. Wenn wir losrennen, weil wir noch vor Ladenschluss ein aufgebackenes Weizenbrot kaufen müssen. Auch dann, wenn die Heimfahrt nicht mehr reicht um abzuschalten; "herunter zu kommen" von der Zeit-klau-Dienstleistung-Arbeit.

Dann suchen wir Orte der Glückseligkeit auf. Orte, die eine Ruhe nach der anderen geben ohne selbst zu ermüden. Es sind Parks, Cafes, Bahnsteige oder Flughafenhallen, die nicht leise sind, bloss nicht, aber deren Lautstärke ertragbar ist, wie das Schnurren des Katers auf dem Bauch, wenn es abends gemütlich wird im alten Ohrensessel von Tante Hildegard.

Samstag, Oktober 07, 2006

Gestandene Journalisten


Gestandene Journalisten. Zwei Lieblingswörter der letzten Zeit.
Wenn gestandene Journalisten über mögliche Themen der nächsten Sendung diskutieren, so tuen sie dies nicht wie Oma Ließschen und Nachbarin Gertrud beim Kaffeetratsch über Hermanns von nebenan. Nein, gestandene Journalisten wiegen die Themen nach journalistischen Gesichtspunkten, wie Relevanz für das Zielpublikum, Aktzeptanz in der Redaktionsversammlung und der journalistischen Vertretbarkeit eines Themas ab. Man sagt es gibt auch Journalisten, die dabei Kaffee trinken und Zigarette rauchen. Insofern haben sie dies mit Oma Ließschens Kaffeekränzchen gemein. Aber bitte nur dies.

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Angstrepublik Deutschland

Die Angst, eine der Hauptdynamiken unserer Gesellschaft, hat eine lange Geschichte. Oft wird die Angst als umhergehendes Gespenst beschrieben. Ein Gespenst deshalb, weil sie so unerklärlich bleibt, wie eben jenes luftige Gewand, welches immer, umgeben von Schlossmauern, in Märchen auftaucht.
Vom Märchen in die Realität ist es bekanntlich nicht weit, besonders nicht, wenn es gilt ein Geschäft am laufen zu halten.

Angstrepublik Deutschland - ein Gespenst geht um

Dienstag, Oktober 03, 2006

Dem dunklen Herbst entgegen


Es war so dunkel hier, deshalb zog ich das Blog ans untergehende Licht eines Abends im Spätsommer.

Donnerstag, August 17, 2006

Der blinde, braune Käfer der es so schwer hat.

Es ist ein armes, kleines Schabentier das der Wissenschaftler Oscar Scheibel in den dreiziger Jahren entdeckt. Blind, braun und in einer Höhle lebend. Damit jeder sich das Tier gut merken kann, nennt er es nach seinem Idol "Adi" Adolf Hitler, von Freunden liebevoll der "Fühler" genannt. Das kommt gar nicht so selten vor, dass Menschen ihr liebstes Getier nach Idolen aus der Jugendzeit benennen. Ich erinnere mich da mit Graus an den Golden Retriever, den sein Herrchen Gandhi rief. Also Gandhi als Name für einen Hund, das geht so was von gar nicht. Mein Goldfisch heißt ja auch nicht Malcolm X. "Aber Malcolm, was hast Du denn gegen all die hellen Fische im Aquarium?". Abgesehen davon, das ich überhaupt keinen Goldfisch habe: Es ist unintelligent so etwas zu tun! Na, wie auch immer. Zurück zu unserem Adi, dem blinden, braunen Käfer, der fortan mit dem Namen Hitlerkäfer leben musste. Heute lebt dieses Tier in Höhlen in Slowenien. Da jedoch blinde, braune Menschen sich gerne in diese Höhlen begeben, um die Käfer als Andenken mit nach Hause zu nehmen, sind sie jetzt im Bestand bedroht. Blöd nur, das dies Niemanden interessiert. Zumindest keinen Wissenschaftler, denn Adi der Käfer ist ein recht gewöhnlicher Käfer und damit von keinem hohen Interesse.
Der blinde, braune Käfer der es so schwer hat.

Die berühmten Höhlen in Slowenien. Hier lebt er vermutlich, der Adi.

Sonntag, August 06, 2006

oder eben sechs einhalb


Von Hamburg nach Buxtehude dauert es laut http://www.db.de/ achtundvierzig Minuten, von Frankfurt nach Leipzig drei Stunden fünfundzwanzig, von Weimar nach Stuttgart schon auch mal vier Stunden sechszehn. Doch spätestens seitdem uns in unterschiedlichsten Reiseführern nette Alternativen zum konventionellen Reisen aufgezeigt werden, wissen wir, dass das Einfache nicht immer dem Komplizierten vorzuziehen ist. Ein Autor dieser Anders-Reisen-Bücher lädt dazu ein, seine Freunde samt ihrer Wohnungsschlüssel in seine Küche zu versammeln, ihre Schlüssel in einen Topf zu werfen und jeden einen heraus ziehen zu lassen. So wird entschieden wer die nächsten Tage in wessen Wohnung verbringt.
Etwas nach „Wir sind offen für neue Dinge in unserer Beziehung“ klingt der Vorschlag, mit dem Partner in eine Stadt zu fahren, sich dort zu trennen, nicht im selben Hotel zu übernachten und das normale Urlaubsprogramm unabgesprochen durch zu ziehen. Irgendwann (meist schnell) trifft man sich wieder. Denn genauso wenig wie die neuen Dinge in die Beziehung kommen, kann man so tun als wisse man nicht welche Orte den anderen interressieren.
Fast genauso gewagt war nun unser Versuch am Sonntag nicht den Verlockungen der ICE-Verbindung Leipzig-Frankfurt zu verfallen, sondern total alternativ-studentisch das Screen-Touch-Feld des sogenannten „Schönes-Wochenend-Tickets“ mit einem Fingerabdruck zu beglücken. Unsere Suche nach weiteren Mitreisenden zwecks Senkung des Preises schlug fehl, so dass wir zu zweit blieben. Noras Angst vor Orten ohne Toilette führte dazu, dass ich noch Zeit hatte mir einen Kaffee zu kaufen und die Fußballfans auf dem Leipziger Bahnhof zu beobachten, die von gefährlich-wirkenden aber dennoch heroisch-anmutenden Polizisten begleitet wurden. Ja, auch der Polizist trägt LOK-Leipzig-Unterwäsche drunter. Wir waren dann trotzdem erleichtert, als wir feststellten, dass wir erst mal nicht in die selbe S-Bahn einstiegen wie die Horte in ungesunden Mengen ausgeschütteten Testosterons. Noch erleichterter war Nora als sie bemerkte, dass die S-Bahnen im Osten tatsächlich fortschrittlicher sind als die im Westen: nicht nur sprechen die Schaffner eine Sprache die als Weiterentwicklung des Hochdeutschen verstanden werden kann, nein, auch Klos in S-Bahnen schmücken das Ansehen des unterschätzten Ostens. Den Eindruck eines Fortschritts machten die Jungs im Schüleralter zunichte, die in Leipzig Gohlis zu uns ins Abteil stiegen. Nicht dass sich unsere Abneigung schon mit dem ersten etwas lauteren Wort klar auf sie bezog, besonders erfreulich war ihre Art über andere Schüler zu sprechen. „Ja, die Tini wurde ja jetzt abgewählt, weil die is’ ja Ausländerin. Das find ich schon nicht so ok….weil die ja ein Mädchen ist, bei Jungs ist das schon richtig.“ Der Sachse würde sagen: Welgöm to Schörmany, we wisch you a pläsend ste and good luck with se breuwn rowdies.
Nora und ich einigten uns auf verminderte Denkfähigkeit aufgrund des fortgeschrittenen Pubertäts-Stadiums. Unsere neuen Freunde konnten uns von Halle an dann leider nicht weiter begleiten. Wir hätten uns gerne mit ihnen weiter so tiefgründig unterhalten, wenigstens haben wir vorher noch ein paar Handy-Klingeltöne getauscht.
Abgesehen von dem blonden, weiblichen Wesen, das die ganze Fahrt von Halle nach Kassel hinter mir in ihr Handy säuselte, während ich versuchte zu schlafen, könnte man diesen Teil der „Stiehl-mein-Wochenend-Ticket“-Reise als angenehm bezeichnen. Eigentlich habe ich aber auch schon wieder vieles verdrängt. Der Anteil der „Schatz“, „Sei jetzt nicht wieder so blöd“, „Ich mache mir aber jetzt Sorgen“ und „Vielleicht würde es mir helfen das Umfeld zu wechseln“ in ihrem öffentlich abgehaltenen Krisengespräch war einfach überdosiert.
Ab Kassel fing dann auch richtig die Jagd auf Plätze an. Das Gefühl, es gebe tatsächlich viele Leute, die sich in diesem Land das Zugfahren nicht leisten können, schlich sich ein. Aber als alternativ-studentisch Reisende konnten wir den Geruch der sich mit jedem Husten und Klogang im Zug, nein Regional-Express, ausbreitete; die vielen lärmenden Familien und die nervigen Omas die ihr Mäxchen überglucken als wertvolle Erfahrung abbuchen. Das nächste Mal dann vielleicht doch wieder ne Mitfahrgelegenheit die billiges, lautes Techno hört.
Fragt mich bitte nicht wer das auf dem Bild ist.

Samstag, August 05, 2006

Die Entdeckung der Langsamkeit.


Lange Autobahnfahrten kennt ja jeder: von Hamburg nach Buxtehude, von Frankfurt nach Leipzig, oder eben von Weimar nach Stuttgart. Vorbeirasende Landschaften, blaue Schilder die Ausfahrten ankündigen, Rastplätze auf denen die Toilettennutzung 50 Cent kostet und der Kaffee wässrig schmeckt. Im Gedächtnis bleiben vielleicht ein paar seltsame Namen von irgendwelchen kleinen Ortschaften, an denen die Autobahn zufällig entlang gebaut wurde. Und schwupps, ist man schon angekommen, völlig kaputt und müde, obwohl man eigentlich die ganze Zeit nur geradeaus gefahren ist. Das muss nicht sein, dachten wir uns, und begaben uns auf die Reise. Im taubenblauen "Piaggo Apecar"-Dreirad von Janosch. Um zehn Uhr ging es in Weimar los, vollgetankt mit Benzin und Abenteuerlust. Und so zog Thüringen an uns vorbei, bzw. schlich vorbei, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35 km/h. Blumenpflücken während der Fahrt verboten! So zuckelten wir dahin, über wunderschöne Landstraßen, vorbei an Wiesen und Feldern. Zum Mittagessen hielten wir im Städtchen Schleusingen und schlugen uns die Bäuche voll, um Kraft für den zweiten Teil der Reise zu haben. Wo wir auch vorbeikamen, überall zauberte unser kleines Gefährt ein Lächeln auf die Gesichter von Groß und Klein. Nur ein einziges Mal wurden wir von einem ignoranten Vierrad-Fahrer angehupt, als wir mal wieder im zweiten Gang mit 25 km/h eine Steigung erklommen.
Als wir schließlich nach 10 Stunden am Abend in Stuttgart ankamen, waren wir -nein!- eben nicht müde und kaputt wie nach einer langen Autofahrt, sondern eher zufrieden und schläfrig wie nach einer Fahrradtour. Wir hatten Orte gesehen, die wir sonst nur von Autobahnschildern kannten und deren Bewohner hatten uns fröhlich zugewinkt. Ich empfehle sie jedem weiter: die Entdeckung der Langsamkeit!

Freitag, August 04, 2006

Ist das vielleicht Nature-Tom?!

Mittwoch, Juli 26, 2006

Will Hengst sein, ist aber Affe.

Gefunden auf einer Frankfurter Koppel:

"Du bist nicht gepierct, nicht tätowiert und nicht rasiert. Athletischer,
ausdauernder Hengst, 40, 184, 85, dunkelblond, sucht stark behaarte Stute. naturetom@gmx.net"

Abgesehen von der ekligen Vorstellungen, die durch diese Anzeige erzeugt wird, möchte man NatureTom gerne zurufen:
für die Moderne mit all ihren Erzeugnissen der Körperreinigung,
bist Du bestimmt ein herber Verlust.

Dienstag, Juli 25, 2006

Ansichten zum an sichten.















Erst liest Jan Sehgers aus der Braut im Schnee, dann ist Matthias Altenburg dran mit Geschichten aus Fuerteventura und dem Weser Eck, einer Frankfurter Kneipe im Rotlichtviertel. Manchen wundert es warum da vorne nur einer sitzt. Bis sie auf den Begriff Pseudonym kommen. Das sog. "Stoffel 2006 Offen Luft im Günthersburgpark" präsentiert den Autor aus dem Frankfurter Osten. Der Veranstalter will englische Wortungeheuer mit Begriffen wie "Open Air" vermeiden, schafft es mit dem Deutschen aber dann auch nicht um das Ungeheuer herum. Dumm.

Den Gernhardt den man gern hat

ABSCHIED

Ich könnte mir vorstelln,
mich so zu empfehlen:

Die Zeit. Ich will sie euch
nicht länger stehlen.

Den Raum. Ich will ihn euch
nicht länger rauben.

Den Stuß. Ich will ihn euch
nicht länger glauben.

Das Ohr. Ich will es euch
nicht länger leihen.

Das Aug. Ich will es euch
nicht länger weihen.

Das Hirn. Ich will es euch
nicht länger mieten.

Die Stirn. Ich will sie euch
nicht länger bieten.

Das Herz. Ich will es euch
nicht länger borgen.

Den Rest? Den müßt ihr
schon selber entsorgen.

Aus Robert Gernhardts letztem Gedichtband
"Später Spagat"; erschien Ende Juli 2006.

unlinks, überliberal und regional abhängig

Einst linksliberal, unabhängig und überregional. Dann linksliberal, unabhängig und überregional; mit einem 90% Aktienpaket, gehalten von der Medienholding der SPD.
Jetzt linksliberal, unabhängig und überregional; 40% der Aktien hält noch immer die SPD- Medienholding; 50% gehören nun der Verlagsgruppe DuMont Schauberg.
Bald überregional, abhängig von linken Liberalen.

Willkommen im Klüngel

Freitag, Juli 21, 2006

Wie das mit der Semiotik so ist...

"Semiotik ist die theoretische Reflexion über das, was Semiose ist. Mithin ist Semiotiker der, der nie genau weiß, was Semiose ist, aber der sein Leben darauf verwetten würde, dass es sie gibt."
Eco, Umberto.

Montag, Juli 10, 2006

Freitag, Juli 07, 2006

duuhu, Micha?

Was macht er jetzt der deutsche Mich(a)el?

Wirft sie in den Müll, seine Fahne mit den Streifen drauf, rubbelt sich das Tattoo von der Wange und erst der ganze Biervorrat?...der wird umfunktioniert, vom Freudenprost zum Frustsaufen. Die Hemden in den Nationalfarben müssen gebleicht werden, soviel Arbeit steht bevor, und die Überwindung dieses kollektiven Traumas, der bedarf es ganze Mannschaften von Trümmerfrauen und Psychologen. Er weiß nicht recht, soll er sie hängen lassen die Flagge an seinem Balkon oder ist er listig und schlägt sich auf die Seite der Finalmannschaften? Was macht er jetzt der deutsche Mich(a)el? Das Feuerwerk war schon gekauft, die Freunde eingeladen, das schwarz-rot-goldne Haarteil aufgesetzt. Ach, deutscher Micha, nimms nicht schwer: " Jetzt sind wir wieder wer!"

Mittwoch, Juli 05, 2006

Kein Weltmeister und dann das

Erst werden wir kein Weltmeister und dann noch das:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,425104,00.html

so grausam ist Sport.

Dienstag, Juli 04, 2006

Schreibend von Frankfurt nach Leipzig und zurück

Vom Prüfling in die Kreuzstrasse sind es laut Routenplanung genau 380 Kilometer und 77 Meter. Fährt man ein moderates Tempo mit seinem Auto und nimmt gleichzeitig den schnellsten Weg, so benötigt man vom Osten der Stadt Frankfurt in die Südvorstadt von Leipzig exakt 4 Stunden und 2 Minuten. Ohne Pinkelpausen versteht sich.

Fährt man hingegen einen alten Ford Transit Transporter mit sehr vielen Möbelstücken im hinteren Teil des Wagens, muss man die leidvolle Erfahrung machen, nahezu 6 einhalb Stunden über die perfekt ausgebauten Bundesfernstraßen unserer einzigartigen Republik zu tuckern. Ohne Pinkelpausen versteht sich.

Soweit die physische Beschreibung der Verbindung Frankfurt-Leipzig und zurück. Was Leipfurt schreibend bedeutet, dazu dieses Blog.