Donnerstag, August 17, 2006

Der blinde, braune Käfer der es so schwer hat.

Es ist ein armes, kleines Schabentier das der Wissenschaftler Oscar Scheibel in den dreiziger Jahren entdeckt. Blind, braun und in einer Höhle lebend. Damit jeder sich das Tier gut merken kann, nennt er es nach seinem Idol "Adi" Adolf Hitler, von Freunden liebevoll der "Fühler" genannt. Das kommt gar nicht so selten vor, dass Menschen ihr liebstes Getier nach Idolen aus der Jugendzeit benennen. Ich erinnere mich da mit Graus an den Golden Retriever, den sein Herrchen Gandhi rief. Also Gandhi als Name für einen Hund, das geht so was von gar nicht. Mein Goldfisch heißt ja auch nicht Malcolm X. "Aber Malcolm, was hast Du denn gegen all die hellen Fische im Aquarium?". Abgesehen davon, das ich überhaupt keinen Goldfisch habe: Es ist unintelligent so etwas zu tun! Na, wie auch immer. Zurück zu unserem Adi, dem blinden, braunen Käfer, der fortan mit dem Namen Hitlerkäfer leben musste. Heute lebt dieses Tier in Höhlen in Slowenien. Da jedoch blinde, braune Menschen sich gerne in diese Höhlen begeben, um die Käfer als Andenken mit nach Hause zu nehmen, sind sie jetzt im Bestand bedroht. Blöd nur, das dies Niemanden interessiert. Zumindest keinen Wissenschaftler, denn Adi der Käfer ist ein recht gewöhnlicher Käfer und damit von keinem hohen Interesse.
Der blinde, braune Käfer der es so schwer hat.

Die berühmten Höhlen in Slowenien. Hier lebt er vermutlich, der Adi.

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