Dienstag, Dezember 25, 2007

Ein Frohes Fest und ein gutes 2008!

Das musst doch mal gesagt werden!

Montag, Dezember 10, 2007

Freitag, Dezember 07, 2007

Schwollen

Gesollte Beherrschung plus geachtet animalisch sein. Wir sollen es verabscheuen auf Dixieklos zu gehen. Uns fremdschämen für den Bauarbeiter, der morgens aus dem Klo herauskommt, seine Hand in seine Latzhose führt, dorthin wo es ihn juckt. Wir schütteln Hände und hey: „Wir sind Past“.

Wir sollen Menschen sein und so tun als sei Zielstrebigkeit unsere Natur. Erwünschte Leidenschaft, erwünschte Erwünschtheit, ermahnte Vernünftheit.

Esst gerne warme Sandwiches, verschluckt Partnerschaften.

Gesst erntet Schluckschaften.

Was wir sonst so alles nicht sollen steht im Strafgesetzbuch.

Mittwoch, Oktober 17, 2007

Ein Weltempfänger vermag Unglaubliches zu berichten.

Mario war wirklich fleißig. Es passiert viel am kleinen Kiosk im Osthafen in der von uns so verehrten Stadt am Main. Deshalb hier die fünfte Folge der Heimspielanalyse.

Montag, Oktober 08, 2007

B.A. = Bachelor of Albtraums

Neues Semester, neues Glück! So lautet wohl der Wahlspruch an der Universität Leipzig, denn als Bachelor-Student muss man sich neuerdings nicht mehr nur einschreiben, nein, man nimmt an einer Verlosung teil, der Verlosung sogenannter Schlüsselqualifikationsmodule, von denen jeder im Laufe seines Studiums ein paar belegen muss.
Da ich früher auf Jahrmärkten schon immer gerne Lose gekauft habe, fiebere ich auch bei dieser Verlosung gespannt mit. Als dann der Tag der Preisverleihung kommt kann ich es kaum erwarten: was habe ich wohl gewonnen? Vielleicht den Französisch Anfängerkurs? Oder aber die Veranstaltung "Ethische Probleme wissenschaftlichen Fortschritts"? Das Grundmodul Religionsgeschichte? Oder doch vielleicht das heißersehnte Modul "Literarisches Schreiben" am Deutschen Literatur Institut...?
Zitternd öffne ich die erste Zuteilungsliste: N hinter der Matrikelnummer bedeutet nicht zugeteilt. Auf den ersten zwei Listen (Französisch und Ethik) blinkt es mir schadenfroh entgegen, das N.
Hoffnungsvoll öffne ich die nächste Liste und suche meine Matrikelnummer vergebens, weder mit einem J, noch mit einem N dahinter ist sie zu finden. Da bin ich wohl in eine Lücke im System gerutscht.
Ich verfasse eine Email an den Modulverantwortlichen und hoffe weiter. Als letztes öffne ich die Liste meines Modul-Favoriten und letzten Hoffnungsträgers "Literarisches Schreiben": ein J!!! Ich habs geschafft!
Noch ganz im Freudentaumel rufe ich meine Emails ab, ich habe zwei neue Nachrichten. Die erste ist die Antwort auf meine Frage, sie lautet: leider sind Sie für dieses Modul nicht zugeteilt. Egal, denke ich, ich hab ja das Literaturmodul bekommen, mir kann nichts mehr passieren.
Die zweite Nachricht ist von meiner Russischdozentin:

Liebe Frau E., leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie in diesem Semester eine Lehrveranstaltung nachholen müssen, die das Institut verpasst hat, im ersten Semester anzubieten. Holen Sie die Lehrveranstaltung nicht nach, können Ihre Leistungen aus dem ersten Semester nicht anerkannt werden.
Mit freundlichen Grüßen, Frau Sowieso.

Naja, macht nichts, denke ich, da fällt mir etwas ins Auge:
P.S: Die Lehrveranstaltung findet mittwochs 9:15 Uhr statt.

Mittwoch 9 Uhr 15? Kommt mir irgendwie bekannt vor...da fällt es mir ein, Mittwoch um 9 Uhr 15 hab ich mein Literaturmodul! Mir wird ganz flau im Magen.
Mit schweißnassen Händen tippe ich eine Nachricht an meine Dozentin, in der ich ihr mein Problem schildere. Kurze Zeit später kommt die Antwort:

Liebe Frau E., Sie haben da ein unlösbares Problem.
Ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen, die einzige Möglichkeit ist zu versuchen, das Schlüsselqualifikationsmodul zu wechseln.
Mit freundlichen Grüßen
Frau Sowieso

Eine Welle der Wut breitet sich in mir aus. Ich soll mein Literaturmodul aufgeben? Das so knapp gewonnene und so heiß ersehnte? Stattdessen soll ich in den Sorbischkurs um 7 Uhr 30 oder in "Akadische Sinnflutgeschichte"? Niemals!
Gnurrend wie ein wilder Tiger schreibe ich eine Email an unseren Institutsleiter, mit der bitte um einen Sprechstundentermin.
Bis jetzt habe ich noch keine Antwort bekommen....

FORTSETZUNG FOLGT!

Sonntag, September 02, 2007

Marios Wort zum Eintrachtkick.

Den Mario kennt jeder. Er ist der Typ, der immer am Kiosk steht, egal ob man kurz Zigaretten holen geht oder die Tüte Chips für den Fernsehabend kauft. Mario hält sich genauso lange an seiner Bierflasche fest, wie er schon seit Jahrzehnten an der Frankfurter Eintracht festhält. Er steigt mit ihr auf, er fiebert mit ihr mit, er kämpft für sie jeden Tag aufs Neue. Die Liebe zu seinem Verein ist die Konstante im Leben von Mario.
Weil das so ist und weil das so erzählenswert ist, hat Mario seit dieser Saison eine eigene Fußballsendung: Marios Heimspielanalyse.
Und das ist recht so, finden wir in Leipfurt. Und deshalb kommen jetzt die ersten beiden Folgen von Marios diffiziler Fußballanalyse. Bitte sehr.




Mittwoch, August 29, 2007

5 Minuten 38 dauert ein digitales Frühstücksei.

5 Minuten 38 geht dieses Video, das von sich selbst behauptet, zu klären was dieser Begriff der Digitalen Bohème eigentlich ist:

Was ist die Digitale Bohème und was bleibt von ihr übrig? Felix Schwenzel war auf der 9to5, hat nach Antworten gesucht und einen kompetenten Gesprächspartner gefunden: Malte Welding von Spreeblick.

Und dazu einen kompetenten Gesprächspartner findet! Wer sich schon immer gefragt hat, was die da so schwätzen auf einem dieser digitalen Kongresse, hier bekommt er oder sie die Vorurteile bestätigt. Becks Flasche in der Linken, Fluppe in der Rechten, dazu etwas von dem unterschiedlich gebrauchten Begriff der "Bohème" in Europa vs. U S A brabbelnd. 168 Leute haben dieses geschichtliche Stück deutscher Digital(v)erklärung seit gestern gewatcht. Ich bin einer von ihnen. Ich gebe es zu. Ihr müsst es nicht.


Dienstag, Juni 26, 2007

Kamering liegt in Kärnten. Und Kärnten kommt in Frankfurt blutrünstig rüber.

Josef Winkler heißt der gute Mann. Er hält die bekannte Frankfurter Poetik-Vorlesungen in diesem Sommersemester. ›Sprache. Ich kann dich nicht besiegen. Meine Waffe bist du.‹, heißt der Titel, der über den Vorlesungen steht.
Josef Winkler wurde in Kamering in Österreich geboren. Kamering liegt wohl in Kärnten. Und von Kärnten handeln viele seiner Dokumente, die er innerhalb einer akademischen Stunde vorliest. In Kärnten geht es blutrünstig zu, soviel steht fest. Von aufgeritzten Zungen und brutalen Autounfällen ist fast nur die Rede. Eigentlich haben die vier Texte thematisch nichts miteinander zu tun. Einer erzählt von den Sünden eines gewissen Johannes Paul II und ein zweiter beschäftigt sich mit dem Erzählband "Die Ermordung einer Butterblume" von Alfred Döblin. Allerdings durchfährt das blutrünstige Kärnten, sozusagen horizontal, die vier vorgestellten Texte und bindet sie damit kräftig zusammen. Damit entspricht, das alles schon wirklich einer Sprache, die als Waffe bedient wird. Beeindruckt fühlt man sich davon schon, ohne zu wissen wovon.


QuadratKopfSalat



Gab's so im Supermarkt. Ein Kopfsalat mit Quadrat oder auch "one cut...ready"-Salat. Stand ehrlich so auf der Packung. Noch hat der Kopfsalat ein Quadrat und ist nicht selber ein Quadrat. Vielleicht aber doch so etwas wie ein Vorbote, auf das, worauf wir uns in Zukunft noch freuen können. Pinke Gurken oder rechteckige Tomaten. Bananen, die rund sind wie Äpfel und Äpfel, im Gegenzug, so länglich wie Bananen. Andererseits spart der Hersteller wahrscheinlich nur ein paar Produktionsschritte und ist gar kein Retortenbauer.

Freitag, Juni 22, 2007

There will be toilets, everywhere. I promise.


Und außerdem Badewannen und kleine Bettvorleger; Hundeausruhmatten und Gurkengläser; Räume, in denen die Ski für den nächsten Winterurlaub lagern; Große Leuchtschirme und Fernsehapparate; kleine Träume und riesen Schnapsideen; Kinderzimmer mit Sandmännchen-Bettdeck; Lautes Rumgeschreie und hoffentlich danach Umarmung. Ja, so wird's sein. Glaub' ich fest dran.


The summer takes it all.


Eis essen bei Regen. Auch das kann der Sommer.

Sonntag, Mai 27, 2007

Die Beziehungsweise

Beziehungsmanagement

WAS

Beziehungsmanagement umfasst alle Aktivitäten zum Aufbau und zur Pflege meines persönlichen Netzwerks von Personen.

WARUM

Ziel dieser Methode ist es, ein Netzwerk von Personen um mich herum aufzubauen. Dieses Netzwerk hilft mir, Aufgabenstellungen schneller und besser zu lösen und Erfahrungen mit den Netzwerkpartnern auszutauschen, um neues Wissen zu entwickeln.

WIE

Beziehungsmanagement umfasst die folgenden Phasen:
1. Aufbau:
Versuchen Sie auf Fachmessen, Kongressen, in Seminaren und Vorträgen mit Personen in Kontakt zu kommen. Stellen Sie sich vor, erklären Sie, was Sie beruflich machen, was Sie besonders interessiert und fragen Sie Ihr gegenüber danach. Bei gegenseitigem Interesse tauschen Sie Visitenkarten aus.
2. Dokumentation des Netzwerks:
Übertragen Sie die Daten von der Visitenkarte in Ihre Adressendatei und ergänzen Sie dabei persönliche Präferenzen. Sie erleichtern sich damit den nächsten Kontakt mit dieser Person.
3. Beziehungspflege:
Halten Sie regelmäßig Kontakt mit Ihren Netzwerkmitgliedern per Email oder Telefon. Berücksichtigen Sie dabei die persönlichen Präferenzen Ihrer Netzwerkpartner. Ein persönliches Treffen zumindest einmal pro Jahr ist ebenfalls sehr zu empfehlen, um die gegenseitige Vertrauensbasis abzusichern.

Noch Fragen?

Mittwoch, Mai 23, 2007

Hitlers Kinder?

So die Frage der sich im Rahmen des Zeitthemas "68er" Jens Jessen widmet.
Die verstörendste Frage, die sich an die 68er stellen lässt, ist die Frage, ob sich hinter ihrer linken Aufbruchsrhetorik nicht am Ende ein heimliches Treueverhältnis zu dem nazistischen Weltbild ihrer Eltern verborgen habe. [...] Erst heute lässt sich, wenn man die Stichworte ihres Protestes sammelt, der Verdacht einer deutschen Kontinuität formulieren: Antizionismus und Antiamerikanismus, die Verteufelung des kapitalistischen Westens, die Schwäche für nationalistische Befreiungsbewegungen und die Begeisterung für die Volksmassen kann man in der Tat nicht nur von links, sondern auch von rechts her verstehen.
Die historische Erfahrung lehrt, dass ein Kampf gegen Traditionen mitunter unbewusst tradiert, wogengen man zu kämpfen glaubt.
Auch Jessen greift hier bewusst auf Thesen konservativ Denkender (die diese auch schon während der 70er anbrachten) auf. Der Vergleich erscheint erstmal plausibel, in jedem Fall auf den aufgemachten Metagemeinsamtkeiten. Diese Gemeinsamkeit sind auch pauschal abzulehnen, aber greift ein Vergleich nicht dennoch zu kurz?
Eine Antwort gibt auch Jessen selbst, wen das interessiere, der lese den Artikel fertig.

Montag, Mai 21, 2007

ZEITung zum Verlesen.

Die ZEIT vom letzten Donnerstag titelt:
1968 Wie alles anfing.

Hinten im Feuilleton haben die Autoren der ZEIT drei Seiten voll geschrieben. Viel versprechend beginnend mit einem langen Artikel, Titel: "Der Sommer, in dem unser 68 begann.". Außerdem beantworten verschiedene ZEIT-Artikler sieben Fragen zur Legende und Wirklichkeit von 68. Dort finden sich ein paar Sätze, die an dieser Stelle einfach zitiert werden müssen.
Patrik Schwarz zum Beispiel geht der Frage nach "Wurden die RAF und ihr Terror durch die 68er erst möglich gemacht?" Er kommt zu der ziemlich eindeutigen Antwort:

"Ja, die 68er haben die RAF und ihren Terror erst möglich gemacht, denn ohne den Zeitgeist von 68 ist die RAF schwer denkbar. Sind darum die 68er schuld am Terrorismus? Nein, denn je mehr die RAF zur RAF wurde, umso weniger war sie ein Ausdruck von 68."
Das sind noch nicht die Sätze, die des Zitierens unbedingt wert sind. Die kommen jetzt. Gleich darauf schreibt er nämlich:
"68 ist die Geschichte einer Rebellion und ihrer stufenweisen Selbstzivilisierung. Die RAF ist die Geschichte einer Selbstzerstörung, die immer blutigere Ausmaße annahm."

Gleich über diesen wirklich, wirklich tollen Sätzen beantwortet ein weiterer Autor, Christian Staas, die Frage: "Hat die APO den Marsch durch die Institutionen geschafft?" ziemlich schnell:
"Mag sein, dass ein paar 68er erfolgreich durch die Institutionen marschiert sind und dies die Institutionen verändert hat. Weit mehr noch aber dürften die Institutionen die 68er verändert haben."
Der Frage liegt ein klein wenig ein Vorwurf inne, der meist aus konservativem Munde kommt.
"68 erscheint ihnen [den Konservativen] [...] als ein gewaltiges Ereignis, nur unter verkehrten Vorzeichen: nicht als Aufbruch, sondern als Katastrophe. Werte kaputt. Familien kaputt. Arbeitsmoral kaputt."

"1968 ist so in der Debatte der vergangenen Jahre von einem historischem Datum zu einem Synonym für die problematischen Aspekte der kulturellen Modernisierung geworden."
Dabei liefert, so der Autor, -und jetzt kommt ein Satz, der den anderen von Patrik Schwarz fast noch in den Schatten stellt, der 68er-Hass "den nötigen Kitt, um in heiterer Schizophrenie Wertkonservatismus und Wirtschaftsliberalismus zu verbinden."
So schön wurden die Motive der Neokonservativen, meiner Kenntnis nach, wirklich noch nicht beschrieben.
Ist das nicht beruhigend?

Sonntag, Mai 06, 2007

Von Allem Alles und von Keinem ein Bisschen.

Die Auswüchse einer Anwendungssoziologie lassen sich in diesem hirnartigen Gebilde der Sinus-Milieus bestaunen.


Der Drang nach Ordnung und Benennung gesellschaftlicher Fühlzustände ist hier treibende Kraft. Ich bin aber soziologisch geschult und daher weiß ich natürlich sofort die Schwachstellen zu benennen (im wissenschaftlichen Duktus wird diese Haltung zeitweise als "kritisch" interpretiert). Problem: Was bin ich nicht? Ich bin morgens experimentell drauf, weil ich über den Tag einen "Modernen Performer" spielen muss. Auf dem Weg zur Arbeit schätze ich die post-materialistische Fortbewegung (mein Mercedes ist die Niederflurstraßenbahn, wahlweise mit Standheizung oder Tieffrostklima). Im Innersten bin ich bürgerlich-mittig bis konservativ veranlagt, was sich kurzzeitig ausdrückt in einer zwang- und regelhaften Essensaufnahme (ich hab nicht selten um Zwölf Uhr an Mittagessen gedacht). Obwohl ich in der Fortbewegung dem Post-Materialismus anhänge, kann ich eine gewisse Konsumabhängigkeit nicht verhehlen (zuweilen ist Konsum einziger Tagesinhalt). Und dann sind da noch die Abende und die Nächte. Ohne es zu wollen, wird man von mancher Seite des unplanmäßigen Hedonismus beschuldigt. Die eigentliche Frage lautet wohl eher: Was bin ich nicht?

Mittwoch, April 25, 2007

Frage mit ohne Antwort.


Eine Frage ohne Antwort firmiert normalerweise unter der "rhetorischen Frage". Sie wird nur gestellt, um selbst zu antworten. Eigentlich überflüssig würde man meinen. Doch verhilft sie der langen Rede zur Lebendigkeit.
Auch hier: Man stutzt, schaut nochmal und überlegt. Ja, wie lange ist JETZT?

Freitag, April 06, 2007

Berlin ist nicht Leipfurt.


Berlin ist nicht Leipfurt, aber das 'Leben im Netz' macht dann schon neugierig. Deshalb geht es nächste Woche per Schnellbahnfahrt nach Berlin. Wir werden alle braune Cordjackets tragen, inklusive den verwichtigten Umhängetaschen. Es wird schliesslich getagt.

Dienstag, April 03, 2007

Dirigent durch Wille.















Seit eins, zwei Tagen sehe ich ihn immer wieder. Er sitzt, an der immer selben Position dort im Schaufenster, an dem ich jeden Morgen vorbei komme. Er ist die Ruhe hinter Glas. Er dirigiert den Raum, hinter sich, jeden Tag aufs Neue mit der Gelassenheit eines alten Orchesterdirigenten. Er braucht dazu keinen Taktstock. Er strahlt einfach goldig-sitzende Gelassenheit aus. Er nutzt seinen Willen um die Menschen, das Leben ordnend durch die vielen Unwägbarkeiten zu winken. Ein Konzept, welches seit Jahrhunderten funktioniert. Warum nicht auch in diesem neuen 'KunstKonzeptAtelierRaumDing' in Bornheim abseits der Berger Straße. Ich wollte nur eine Nachricht für ihn hier hinterlassen, und sagen dass ich verstanden habe, lieber Buddha.

Mittwoch, März 14, 2007

nicht versichert

Am Völkerschlachtdenkmal zu Leipzig: Treppen, benutzbare Treppen. Doch das Treppenlaufen ist verboten denn die Stufen sind schief.

In der Reihe "symptomatisch." tanzen die Absurditäten des Alltags Polka und ihr singt die Melodie dazu. Beispiele möchten gebloggt werden.

Mittwoch, März 07, 2007

Romananfangsammelalbum II

"Cada um de nós é vários, é muitos, é uma prolixidade de si mesmos. Por isso auele que despreza o ambiente não é o mesmo que dele se alegra ou padece. Na vasta colónia do nosso ser há gente de muitas espécies, pensando e sentindo diferentemente.

Jeder von uns ist mehrere, ist viele, ist ein Uebermass an Selbsten. Deshalb ist, wer die Umgebung verachtet, nicht derselbe, der sich an ihr erfreut oder unter ihr leidet. In der weitlaeufigen Kolonie unseres Seins gibt es Leute von mancherlei Art, die auf unterschiedliche Weise denken und fuehlen."

Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon

Dienstag, März 06, 2007

Weil lesen nur durch lesen kommt.



Die Buchmesse ist Ende März in Leipfurt. Ein Besuch lohnt sicherlich. Auf eine besondere Veranstaltungen begleitend zur Messe sei hier verwiesen.

Wer jetzt schon ungeduldig wird, der sollte dies unbedingt lesen.

Sonntag, Februar 25, 2007

Romananfangsammelalbum I : Isabella Rossillini und Sylter Fischbuden

Früher habe ich das oft gemacht, bei Hugendubel in der Innenstadt sechs bis acht Bücher genommen und in der roten U-Sofa-Ecke die ersten Seiten aufgeschlagen. Den Anfang gelesen, so zwei oder drei Sätze, dann zufällig in der Mitte ein Teil gelesen und noch irgendwo vor dem Ende ein paar Sätze. Meine Kaufentscheidung berief sich letztlich auf diesen Eindruck. Das war auch richtig so, fand ich damals, denn ein gutes Buch verweist an jeder einzelnen Stelle auf seine Qualität. Oder um es anders zu sagen, ein paar Sätze verraten dir, was du bekommt, wenn du dich für dieses Buch entscheidest. Zumindest erhältst du eine leise Ahnung davon. Heute würde ich dies, nur eingeschränkt gelten lassen. Es gibt Romane, deren Beginn einen mühsam blättern lassen, teilweise geht das 50 Seiten so. Manche werden auch auf Seite 51 nicht besser, aber andere, die fesseln danach umso mehr. Wie auch immer, leugnen lässt sich jedenfalls nicht, dass ein Zusammenhang zwischen dem Anfang eines Romans und dem Rest besteht. Aus welchem anderen Grund findet sich auf vielen Büchern der erste Satz auf dem Buchrücken als Anreiz zum Aufblättern.
Da Briefmarkenalben jeder sammelt und mir gerade langweilig ist, fange ich jetzt an Romananfänge zu sammeln.
Den ersten habe ich schon mal.

"Also, es fängt damit an, daß ich bei Fisch-Gosch in List auf Sylt stehe und ein Jever aus der Flasche trinke. Fisch-Gosch, das ist eine Fischbude, die deswegen so berühmt ist, weil sie die nördlichste Fischbude Deutschlands ist. Am obersten Zipfel von Sylt steht sie, direkt am Meer, und man denkt, da käme jetzt eine Grenze, aber in Wirklichkeit ist da bloß eine Fischbude."

Der ist von Christian Kracht, Faserland. Nachdem er sein Bier ausgetrunken hat und mit geerbt reichen Beteiligungsverweigerern an Sylter Stränden Scampis mit Knoblauchsoße isst, bis ihm schlecht wird, träumt er morgens um acht im Flieger nach Frankfurt mit Isabella Rossellini* Kinder zu haben und nachts wach zu liegen, um den Kindern beim atmen zu zuhören.

"Und nachts würden wir beide im Bett liegen, die Kinder im Nebenzimmer, und wir würden auf ihr gleichmäßiges Atmen hören, leicht gedämpft, weil die Kinder immer einen Schnupfen haben, wegen dem Wetter, und dann würde ich mit meinen Händen Isas Beine anfassen und ihren Bauch und ihre Nase."
Ich weiß nicht wie diese Dinge zueinander passen, allerdings weiß der Roman das auch nicht und gerade deshalb und wegen dem Anfang ist dies einfach ein guter Roman.


*Isabella Rossellini ist eine italienische Schauspielerin und die Tochter von Ingrid Bergmann, der schwedischen Schauspielerin, die mit Bogart in Casablanca und so. Jedenfalls das ist sie:

Komischerweise schreibt Kracht sie einmal mit zwei ‚ll‘ und zweimal mit einem ‚l‘. Warum, das weiß ich nicht. Geschrieben wird sie auf jeden Fall mit zwei ‚ll‘.

Mittwoch, Februar 21, 2007

Durchsicht nach draußen.

Da sind normalerweise hohe Häuser die in den Himmel ragen. Nun ist der Himmel runter gekommen. Trist und kalt, trüb und zugig. Doch schon ein bisschen unangenehm. Aber Gegenmaßnahmen werden getroffen! Sei es der warme Kaffee im gläsernen Kaufhaus oder der gebuchte Flug nach Lisboa. Neidisch bin ich ja schon, geb ich zu. Eins ist klar: der Bericht dieser Reise wird in Leipfurt sehnsüchtig erwartet. Aber erstmal viel Spaß und guten Flug.

Dienstag, Februar 06, 2007

Der Erfolg kommt.


Nein, das soll kein Lamento geben wie: Ja wo denn? Wo ist er denn der Erfolg? Nein, das wäre viel zu simpel. Es geht um die Frage: Warum steht dieses Auto vor der vernachlässigten Uni Frankfurt im Panorama mit Bibliothek und ehemaligem Bockenheimer Depot? Dieser Kastenwagen so eintönig grau und dann in unauffälliger Platzierung dieser Schriftzug. "Ja, richtig!" Ein visuelles Synonym. Ein Beweis das nichts auf dieser schönen Welt aus Zufall da ist. Okay, der Fahrer kann zufällig diesen Parkplatz gefunden haben, aber etwas hat ihn an diesen Ort geführt. Und wenn es die kroatischen Cevapcici aus der Mensa waren. (Zugegeben dieses Szenario scheint eher unwahrscheinlich.) Zurück zum Synonym. In dieser scheinbaren ChaosUniUmbruchphase, die im Zuge der "Modularisierung"(="Diplom, mein Lieber? Is nich, DU BIST BACHELOR!") die Gänge vor den Sekretariaten zu Schauplätzen dramatischer Szenen verformt, ist Eines sicher: Die Uni bewegt sich wie dieser Kastenwagen, rechts auf dem Standstreifen, kurz vor der nächsten Reifenpanne, dem nächsten Getriebeschaden, weil die Kupplung nicht richtig durchgedrückt wurde. Ehrlich gesagt ist die Uni dieser Kastenwagen. Unauffällig, vernachlässigt und mit einem deplatzierten Schriftzug, der wohl zur "self-fullfilling -proficy" reifen soll.

Sonntag, Januar 28, 2007

Ich öffne die Tür zu einem politischen Raum, nur einen Spalt, es sei erlaubt.

Wahltag ist in Frankfurt. Der sogenannten Bürgerpflicht heißt es nachzukommen. Eine Oberbürgermeisterin, die seit 1995 regiert und ein ehemaliger Sozialdezernent stehen zur Auswahl. Die Zahnarzthelferin gegen den Mann auf dem unterirdischen Plakat mit Hund. (Profil ist oft schwer zu visualisieren.)
Wählen ist auch quälen gerade beim Entscheiden. Erfährt man im Powi-Unterricht, zumindest falls man zugehört hat. Habe ich manchmal auch nicht, da aber schon. Da muss man jetzt durch.
Allerdings -in diesem speziellen Fall- konnte ich den meinungsbildenden Prozess schon einige Tage vorher abschließen. Gebe ich zu, war ein Vorteil. Ich hatte einen -nennen wir es- beruflichen Kontakt mit Beiden. War sozusagen in der Spielkabine anwesend, und erlebte die Kontrahenten transpirierend, konspirierend und lamentierend.
Ich darf hier verraten: es sind Menschen, ja politische Menschen (die Spezis existiert noch, ihr lest richtig!) bei aller Einschränkung: Die machen das zum Broterwerb und nicht nur deswegen. Weil dies aber mit der Zeit in Vergessenheit geraten ist, hat man nun Angst vor den meinungslosen Massen-so muss man sie leider bezeichnen. 'Das Kreuz setzten' ist unpopulär geworden. Das Radio spricht von 18% Beteiligung in FFM-Innenstadt. Da fragt man doch sofort, was wollt ihr denn? Und wehe ihr denkt jetzt an MAOAM. Die Wahrheit ist: Bürgerpflicht ist ein hässliches Wort, aber die Handlungsanweisung dahinter ist basal wichtig.

Samstag, Januar 27, 2007

leise geworden

...im Blogg, währenddessen
in meinem Kopf (wenn sie nicht wieder abhauen):
"Break-Even-Point"
"Status-Attainment-Forschung"
"Zweisprachentheorie"
"Efferveszenz"
"SWOT-Analyse"
um nur einige Höhepunkte zu nennen...

Mittwoch, Januar 17, 2007

Dienstag, Januar 16, 2007

Ein Tag Helligkeit und drei Tage Dunkelheit.


Plus 10 Grad ist es als Stockholm aus der Dämmerung uns begrüßt. Plus 10 Grad und gerade einmal vier Uhr Nachmittags. Der Winter in Stockholm präsentiert sich nicht kalt und weiss, aber dunkel und schwarz wie eine echte Nacht.
Das 'citybackpackers', ein Keller mit vielen Gängen zu pincode-geschützten 6 Bettzimmern, ist mit Australiern überbucht. Auch hier also Menschen, die der Jahreszeit entfliehen: Nicht weil sie dem richtigen Winter auf der Spur sind; eher weil sie sonst gar keinen Winter sehen.

Um es klar zu sagen: die 1400 Kilometer nach Stockholm bringen uns dem Winter kaum näher. Näher kommen wir nur einer Stadt aus vielen Inseln und Seen, vielen Cafés und Museen, vielen Menschen mit Zeit.
Hier ist jetzt nur ein Schwede zu sehen, der hatte dafür allerdings mächtig viel Zeit.

Dienstag, Januar 09, 2007

Von Fuß bis Kopf

Die Ruhe schleicht sich unter die Fußsohlen, setzt sich neben die Hornhaut und verschränkt die Arme. Ihr Kopf ist sein Fuß.

Er trägt Wollsocken und wenn der Kopf mit der Anzahl des Nachdenkens über unwichtige wie wichtige Dinge, über philosophisches und zu höchstem Grade Belangsloses wachsen würde, dann wäre er im Vergleich zu den Köpfen manch Anderer so groß wie der große Zeh im Vergleich zum kleinen.

Keiner hat es bisher ausprobiert. Doch klopft man an die Kopfhaut, diese dünne, sonnenabstinente Schicht die sich über den Schädel spannt, hört man wie die Worte im Inneren hin und herfallen. Ganz hinten, fast schon beim Nacken und dort wo mal Weisheitszähne in das Steinmeer hineinwachsen wollten, befindet sich das aufgetürmte Geröll. Jahrelange Arbeit der Unverarbeitung. Der unterste Stein, das Fundament, wäre schon längst verschrumpelt und klein, wenn er eine Walnuss wäre, doch dank der Pflege erwächst daraus ein unfällbarer Baum, der ab und zu ein paar Kiesel fallen lässt.

Sonntag, Januar 07, 2007

Leipfurt ich wink Dir aus den Wolken.

In ein paar Stunden gehts in den Flieger nach Stockholm. Nur für ein paar Tage. Auch weil es gerade passt. Mal kurz raus. Mal kurz durchatmen. Mal nicht das Handyklingel erwarten. Eingeordnet in das große Ganze, könnte man natürlich auch einen anderen Grund erspinnen und sagen: Wir sind dem Winter auf der Spur. Bisher hat er sich einfach noch nicht getraut und überall hört man die Leute schon über ihn tuscheln. Dabei kann das doch jedem mal passieren: Man hat momentan eben keine Lust, kein Bock aus dem Haus zu gehen, mal liegen bleiben. Nein! der Winter darf das nicht, er wird zu einer bestimmten Zeit erwartet. Vor allem die Leute, die ihn schon sehnsüchtig herbeireden, die so tun als triebe sie die Sorge um sein Ausbleiben wirklich um. Deren Ungeduld gilt es zu befriedigen: Deshalb -altruistisch wie man sich gibt- per Billigflieger in die Stadt der IKEA-Werbefilme, der blonden, hübschen Frauen, des berühmten Alfred Nobel.

So bekommen wir Stockholm wohl nur kurz zu sehen und nur falls wir einen Fensterplatz ergattern, und der Himmel frei ist, und...