Samstag, Oktober 28, 2006

Wieder da.

Die Freundschaft wieder beleben, weil sie sich verabschiedet hat.
So wie es passiert, wenn zwei Menschen unterschiedliche Wege gehen. Keiner der beiden wollte es, doch dann sagt vielleicht einer die Verabredung ab und später klappt es an den anderen Abend auch nicht mehr. Die SMSen werden immer weniger, das Interesse am Anderen verschwindet merklich. Besonders die schweigenden Momente, die in jedem Gespräch da sind, werden nicht nicht mehr so locker überredet.
Es folgt die unverabredete Stille, länger als gewollt.
Doch an diesem Dienstagabend ist das alles vergessen. Irgendwie. Die Umarmung herzlich, ihr Lächeln bemüht interessiert. Der Bus bringt uns zum Hessendenkmal. Wir laufen den Cityring entlang, vorbei am Chinesischen Garten, hoch in die Berger.
Im Toffies sind zwei Stühle frei.
Wir reden über Selbstverwirklichung, Formen des Arbeitens, die nahe Zukunft. Unsere nicht vorhandene Nähe ist erstmal kein Thema. Sie dreht die Zigaretten jetzt selber. Geld sparen ist wichtiger als früher. Es fühlt sich alles fast an wie damals, ist aber anders. Die Cocktails lassen einen leichter damit umgehen. Am Ende des zweiten Caipirinha ist die Stimmung gut, Fotos werden gemacht, die Erinnerung verbildlicht.
Der Abend endet, dann doch, mit einem Gespräch über die Ferne, die sich eingeschlichen hat, in der Freundschaft. Man ist erschreckt, über die Fremdwahrnehmung des Anderen und die eigene, eingeschränkte Sicht der Dinge. Verletzungen fühlen sich, meistens nur auf der einen Seite, auch als solche an. Bei der Verabschiedung sind beide erleichtert, nicht nur irgendwie.

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